Meister und Schüler
Im sozialliberalen Politiker Friedrich Naumann findet der junge Theodor Heuss einen Förderer und ein lebenslanges Vorbild.
Schon als Schüler orientiert sich Theodor Heuss an den sozialliberalen Ideen von Friedrich Naumann. Der evangelische Theologe und Politiker ist im Kaiserreich ein politischer Star und ein Idol der bürgerlichen Jugend. Sein erneuerter Liberalismus steht für eine aktive Sozialpolitik, für demokratische Reformen und für Frauenrechte, aber auch für einen starken Staat und für eine imperiale Außenpolitik.
Für Heuss ist Naumann zugleich Vorbild und Förderer. Der junge Heuss verdankt ihm seinen ersten Job als Redakteur der Zeitschrift „Die Hilfe“, seine ersten politischen Erfahrungen – und seine Bekanntschaft mit seiner späteren Frau Elly Heuss-Knapp. „Ich danke ihm fast alles“, notiert Heuss im Jahr 1956. Später tritt Heuss selbst in die Fußstapfen seines Idols und hält das Andenken an ihn wach. Unter anderem schreibt er eine große Naumann-Biografie und gehört zu den Gründern der Friedrich-Naumann-Stiftung. Ein Quartettspiel der 1950er Jahre zeigt beide als bedeutende Persönlichkeiten.
Theodor Heuss und Friedrich Naumann, 1903 (Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus/Helga Lauer, Stuttgart-Stammheim)
Theodor Heuss: Friedrich Naumann. Der Mann, das Werk, die Zeit, Stuttgart 1937
Quartettspiel „Bedeutende Persönlichkeiten“, 1950er Jahre (Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus)
(Fotos: Franziska Kraufmann/Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus)