Nachkriegsjahre sind Hungerjahre
Die Ernährungssituation in Europa ist infolge des Zweiten Weltkrieges sehr angespannt. Auch in Deutschland hungert die Bevölkerung. Die Lebensmittel werden auch für Kinder rationiert - doch 1000 Kilokalorien sind schnell erreicht.
Am 8. Mai 1945 kapituliert Deutschland bedingungslos und der Zweite Weltkrieg geht zu Ende. Als direkte Folge des Kriegs in Europa führen massive Versorgungsengpässe zu katastrophalen Lebensverhältnissen in der Bevölkerung. Vor allem die Ernährungssituation ist angespannt. Hunger ist an der Tagesordnung und viele Deutsche sind unterernährt. Um eine gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, geben die Alliierten Besatzungsmächte ab 1945 Lebensmittelkarten aus, die je nach Schwere der verrichteten Arbeit unterschiedliche Tagesrationen vorsehen. Sie schwanken zwischen 900 und 1330 Kilokalorien, für Kinder sind nur 1000 Kilokalorien pro Tag vorgesehen.
Mit heutigen Lebensmitteln ist die Tagesration schnell erreicht, wie die Lebensmittelwaage im Heuss-Haus zeigt.
Nachbildungen von Lebensmitteln einer Tagesration um 1000 Kilokalorien (Paleowerkstatt/Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus)
Foto: Franziska Kraufmann/Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
ÜBRIGENS: Wie Kinder in der Nachkriegszeit lebten, was sie gegen Hunger und Knappheit taten, womit sie spielten und wie es sich lebte, zeigen wir in der Ausstellung “Kindheit in der Nachkriegszeit” vom 13. Juni bis 28. September 2025 im Theodor-Heuss-Haus.