Flucht aus Berlin
Im Zweiten Weltkrieg zwingen die Luftangriffe auf die Reichshauptstadt das Ehepaar Heuss zur Flucht nach Heidelberg.
Die massiven Bombenangriffe auf Berlin belasten den ohnehin labilen Gesundheitszustand von Elly Heuss-Knapp. Zudem erschweren sie die Arbeit von Theodor Heuss an seiner Biografie über Robert Bosch. Am 9. April 1943 schreibt er einem Bekannten:
„Das Arbeiten ist technisch ja etwas erschwert, weil ich jeden Abend das ganze Boschmaterial in einen Koffer packe und in den Keller schleppe und morgens wieder heraufhole und ausbreite. Dabei steht man immer unter dem leichten Druck, daß eine unerwünschte Bombe alles, was man an Notizen sich zusammengetragen hat, vernichten kann.“
Im Keller sorgt eine Kurbeltaschenlampe für Licht.
Angesichts der vielen Belastungen packt das Ehepaar Heuss seine Koffer und flieht im Herbst 1943 nach Handschuhsheim, einem Stadtteil von Heidelberg. Dort wohnen sie in zwei Dachstuben bei der Schwester von Elly Heuss-Knapp.
Reisekoffer von Theodor Heuss, Lohmann-Werke Bielefeld (Familienarchiv Heuss, Basel, Original)
Kurbeltaschenlampe, 1940er Jahre (Familienarchiv Heuss, Basel, Original)
(Fotos: Franziska Kraufmann/Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus)